TIPPS und TRICKS




Bootsbedienung (Umgang mit dem Boot, Fahren)   (Zur Gliederung)

Links zu Auszügen aus www.faltbootbasteln.de sind mit dem Signet polyboot gekennzeichnet (siehe auch verlinkte Homepages).


Einsteigen   (Zur Gliederung)
  • Jegliche größere Belastung des Faltbootes sollte auf den Sitzflächen, der Bodenleiter (siehe Aufbauanleitung oder direkt Punkt 5.!) oder dem Süllrand passieren. So muß man beim Ein- und Aussteigen immer auf die Sitzflächen oder auf die Leiter treten und am Süllrand ausbalancieren.
    Eine gute Hilfe dabei ist, das Paddel beidseitig auf den Süllrand und einen festen Ort am Ufer zu drücken, um so das Boot zu stabilisieren.


  • Paddel verdrehen   (Zur Gliederung)
  • Die Paddelblätter gegenseitig um 90° zu verdrehen hat nicht nur bei Gegenwind einen entscheidenden Vorteil, sondern schont die Handgelenke.
    Rechtshänder halten meist das Paddel mit der rechten Hand fest und lassen es in der linken gleiten. Wenn das rechte Paddelblatt mit der Fläche nach hinten weist, weist das linke nach oben.
    Paddeln beispielweise Linkshänder andersherum, sind die Verhältnisse entgegengesetzt.
    Die meisten paddeln mit "Rechtspaddeln". Als Neuling sollte man sich auf eine Seite einigen. Später ist es schwieriger, sich umzugewöhnen.
    Die Crew eines Bootes sollte die gleiche Technik bevorzugen, nur dann können die Paddel untereinander getauscht werden. Außerdem sieht es viel professioneller und ästhetischer aus, wenn schön synchron gepaddelt wird.


  • Auf Sandstrand fahren   (Zur Gliederung)
  • Es ist eine häufig zu beobachtende Unsitte, mit dem Faltboot bis auf den Sandstrand zu fahren. Darunter leidet die Bootshaut, die man sich ja lange erhalten will.
    Entweder steigt man besser im tieferen Wasser aus oder legt vorsichtig quer zum Strand im Flachwasser an und steigt dann aus.


  • Be- und Entladen (Fieren und Hieven)   (Zur Gliederung)
  • Führt man nur wenig Gepäck mit, kann das Faltboot an Land be- oder entladen und demnach voll gefiert oder gehievt werden. Das gilt auch für Restgepäck in den Spitzen.
    Liegt das Faltboot bei maximal leichtem Wellengang quer am Sandstrand, sollte es in diesem Zustand maximal entladen werden.
    Beladen ist insofern kritisch, als daß das Faltboot vor dem Ablegen erst wieder aus dem Sandgrund gezogen werden muß.
    Ist beispielsweise ein Steg in der Nähe, sollte man diesen nutzen.
    In jedem meiner Boote habe ich zwei große Zelthäringe, die man am Ufer oder auf dem Grund befestigen kann und die Boote mit Vorder- und Achterleine daran befestigen kann. Damit schwimmen sie frei, liegen quer zu den Wellen und stören auch am Badestrand nur wenig. (BILD)
    Muß man an Uferbefestigungen aus spitzen Steinen anlegen, ist weit mehr Vorsicht geboten. Hier sind Fender gute Helfer.


  • Umtragen   (Zur Gliederung)
  • Das Faltboot ist für das Wasser gebaut und kann stark leiden, wenn es beladen an Land falsch behandelt wird. Je stärker die Personen sind, die ein Faltboot, das beladen ist, vorn und hinten tragen können, desto mehr kann das Bootsgerüst leiden.
    Entweder wird beim Umtragen alles schwere Gepäck zwischen Spant 2 und 6 entfernt und lose transportiert, oder mindestens vier Leute tragen das Faltboot an Bug, Heck und zusätzlich rechts und links am Süllrand.
    Das gleiche gilt, wenn ein kleiner Bootswagen zum Einsatz kommt, der ersetzt lediglich eine Person an Bug oder Heck und sollte auch nicht überlastet werden. Es ist ratsam, einen kleinen Bootswagen zwischen den Spanten 1 und 2 zu positionieren, damit das Faltboot achtern zu tragen und zu schieben. Damit lockert sich erstens der Bootswagen, nicht und zweitens schleift das Ruderblatt nicht am Boden. Den Bootswagen mittig anzubringen, ist weder für das Faltboot noch für den Rücken des "Trägers" gut.


  • Quer Hieven und Fieren   (Zur Gliederung)
  • Wenn am Ufer das Wasser noch zu tief ist, hinein zu steigen, um das Faltboot zu Hieven oder zu Fieren, kann man das Boot quer zum Ufer schieben oder treiben lassen (Ruderaufholer einhaken und mindestens eine Leine zum Boot festhalten!) und dann am besten am Bug heraus heben und an das Ufer ziehen. Ist man nur zu zweit, ist es besser, das Boot abzusetzen, wenn Spant 3 schon mit auf dem Ufer liegt, dann kann man rechts und links am Süllrand weiter tragen und ziehen.
    An steilen Ufern läßt sich das Boot oft auf diese Art am besten aus dem Wasser nehmen oder einsetzen.
    Wenn das Ufer mit einer harten Kante (Holz oder Beton) abschließt, kann man über diese Kante einen nassen Scheuerlappen legen, über den sich das Faltboot leicht und unbeschadet ziehen läßt.


  • Wellen kreuzen   (Zur Gliederung)
  • Ab Windstärke 4 bilden sich auf Seen vor allem bei Gegenwind an Mündungen große Wellen.
    Werden diese Wellen möglichst im rechten Winkel geschnitten, also gekreuzt, ist man im Faltboot auch bei Wellen, die ab und zu über das Boot schlagen (mit Spritzverdeck), noch sicher.
    Parallel oder nur etwas schräg zur Fahrtrichtung verlaufende Wellen, auch die von Motorbooten, sind besser durch eine Kursänderung zu kreuzen.
    Auf Flüssen oder Kanälen ist der Umgang mit entgegen kommenden Motorschiffen nicht so kritisch, weil man beim Kreuzen der Wellen in die Mitte des Gewässers fährt.
    Ärgerlicher sind vor allem undisziplinierte protzende Scheinkapitäne, die von hinten überholen. Deren Wellen zu kreuzen bedeutet, Richtung Ufer fahren zu müssen, zusätzlich schwemmen aber die Wellen das Faltboot sowieso in diese Richtung. Da hilft oft tatsächlich nur noch, mit dem Paddel auf Grund oder am Ufer zu staken, also mit Macht eine Grund- oder Uferberührung mit der Bootshaut zu vermeiden. (Ein gebrochenes Paddel ist immer noch preiswerter als eine verletzte Bootshaut.)
    Auf Seen können parallel zum Faltboot verlaufende Wellen gefährlich werden. Auch hier ist es ratsam, die Wellen zu kreuzen, auch wenn man nur auf einem Zick-Zack-Kurs Richtung Ziel kommt.
    Bietet sich die Möglichkeit, unter ablandigem Wind am Ufer zu fahren, ist das oft kraftsparender. Das Ufer kann einen Windschutz bieten, und die Wellen sind dort klein.


  • Starke Strömung   (Zur Gliederung)
  • Ist die Tour so, daß man gegen die Strömung fährt, sollte das Wasser nicht schneller als etwa (je nach Leistungsvermögen Crew und Bootsladung) 5 km/h fließen, sonst paddelt man auf der Stelle.
    Zur Not helfen Treideln oder gar nur noch Umtragen.
    Ist das Wasser noch flacher als eine vernünftige Paddeltiefe, wird das Unternehmen zu einer Materialschlacht.
    Ein anderes Problem haben die, die mit Steuereinrichtung in Fließrichtung unterwegs sind. Da drückt ständig Wasser von hinten, treibt das Ruder und, wenn man aufhört zu paddeln, auch das gesamte Boot quer. Hier hilft der Ruderaufholer.
    Fährt man mit schnellfließenden Gewässern, sollte man beizeiten das Wenden zum sauberen Anlegen gegen die Strömung üben, um den nächsten Rast- oder Zeltplatz auch sicher direkt zu treffen und nicht erst 30 m flußabwärts.


  • Lenzen   (Zur Gliederung)
  • Wasser im Boot sollte immer ein Warnsignal sein.
    Klar gibt es Paddler, die mit jedem Paddelschlag Wasser in´s Boot schaufeln, aber generell sollte der Wasserstand im Faltboot unter "normalen" Umständen die Höhe der Bodenleiter (siehe Aufbauanleitung oder direkt Punkt 5.!) nicht übersteigen.

    Minimalwasser, also angesammeltes Spritz- oder Regenwasser polyboot, das sich, weil es lediglich stört, mit einem Schwamm oder Scheuerlappen wie für immer beseitigen läßt, ist nicht sonderlich ernst zu nehmen, solange es wieder oder weiter nicht steigt.

    Mehr oder stetig ansteigendes Wasser sollte gelenzt polyboot (siehe auch Lenzen) und ein rettendes Ufer aufgesucht werden.


  • Schleusen   (Zur Gliederung)
  • In der Schleuse gibt es vor allem mit dem leichten Faltboot einiges zu beachten.
    Ob nun hinauf oder hinab geschleust wird, ist das Wasser in der Schleusenkammer hinten am ruhigsten, weil dort kaum Turbulenzen auftreten, die vorn, hauptsächlich wenn stromaufwärts geschleust wird, doch recht heftig werden können. Ich erlebte eine Schleuse, die einem Wildwasserbecken glich.
    Wird stromauf geschleust, muß vorwiegend der Vordermann an einer Stange oder Kette an der Schleusenmauer Halt suchen, stromab ist dafür mehr der Hintermann verantwortlich.


  • Schleppen lassen   (Zur Gliederung)
  • Generell sollte man wissen, daß das Schleppen von Booten durch Motorschiffe verboten ist.
    Es gibt aber durchaus Situationen, in denen die eigene Kraft nicht genügt, ein Ziel sicher zu erreichen.
    Beim Schleppen müssen beide Bootsführer diszipliniert sein.
    Wichtig für sicheres Schleppen ist eine lange Leine. Ich führe eine 20-m-Leine mit, die an Spant 2 oben befestigt werden kann. Oft wird geraten, eine solche Leine zusätzlich durch die aufgenähte Öse am Vordersteven zu führen. Davon kann ich aber vor allem bei engen Flußwindungen nur abraten, weil da starke Querkräfte auftreten können.
    Ist die Leine nur an Spant 2 befestigt, nimmt das Faltboot diese Kräfte gut auf, allerdings neigt es bei Kurvenfahrt stark zum Krängen, weil die Leine am höchsten Punkt des Bootes befestigt ist.
    (Ich weiß, wovon ich schreibe, ein Witzbold von Profischlepper für Frachtkähne hat uns einst auf seiner Heckwelle reiten lassen. In diesen Sekunden dachte ich an ein Kappmesser!)
    Je länger die Schleppleine aber ist, desto geringer ist die Gefahr des Kenterns, weil man auf alle Kursänderungen des schleppenden Bootes mit der Steuereinrichtung gut reagieren kann.
    Sind mehrere Boote gleichzeitig nacheinander im Schlepp, ist die lange Leine nur im ersten Boot nötig, die weiteren sollten eine Bootlänge (Sicherheits)abstand haben, die Befestigung muß der Bootsstatik entsprechen. Gute und griffige Leinen lassen sich dabei durchaus auch in der Hand halten (können zur Not losgelassen werden).
    Zumindest das letzte Boot sollte eine Steuereinrichtung haben.


  • Segeln mit dem Faltboot   (Zur Gliederung)
  • Die handelsübliche Ausrüstung zum Segeln mit dem Faltboot genügt nur bei vollem Boot, wenn der Wind nicht zufällig von Achtern kommt. Kreuzen mit dem unbeladenen Boot ist selbst auch mit Schwert mehr eine Plage als ein tolles Erlebnis.
    Bessere Erfahrungen haben offensichtlich einige Sportfreunde gemacht, wie zum Beispiel hier polyboot zu lesen ist .


  • Kinder im Boot   (Zur Gliederung)
  • Ist das Kind noch im Bauch, kann die werdende Mutter getrost mitpaddeln, so sie einigermaßen sportlich ist und nicht das erste Mal im Boot sitzt.
    Je nach Bewegungsdrang und Verständnis des Kindes ist es in seinem ersten Lebensjahr vielleicht doch noch besser, mit ihm keine anspruchvollen Wandertouren zu machen.
    Bereits im zweiten Lebensjahr hat das Kind bereits ein Erlebnis beim Paddeln. Günstig ist, man hat es da schon aus den Windeln (Für nicht geübte DDR-Bürger: Nein, das Kind wird dadurch später weder geizig, noch fühlt es sich eingeschränkt. Der Topf ist doch eine interessante Erfahrung!)
    Weil das Kind noch klein ist, dient der Topf hinter der Spitze (zwischen den Beinen des Vordermanns / der Vorderfrau) mit der Öffnung nach unten gekehrt gut als Sitzerhöhung. Meldet das Kind Bedarf an, wird der Topf einfach umgedreht, das Geschäft erledigt, das Bißchen im Wasser entsorgt (davon jedenfalls ist noch kein Gewässer biologisch umgekippt), und der "Sitz" wieder aufgebaut.
    Schwimmfähiges Spielzeug und Becher zum Matschen im Wasser belustigen die Fahrt.
    Zum Schlafen soll es in der Spitze ausgesprochen gemütlich sein, habe ich mir sagen lassen.
    Mindestens auf Seen sollten die Kinder sichere Schwimmwesten tragen. Zusätzlich war bei uns im Boot immer der nächstsitzende Schwimmer über eine beidseitig mit Augspleiß versehene 3-m-Leine von Hüfte zu Hüfte mit dem Kind verbunden. (Leine nicht unter Rückenlehnen führen oder mit Gepäck vermüllen, öfter auf Liegefreiheit prüfen!)
    Mit wachsendem Alter kann die Disziplin bezüglich der Schwimmhilfen, bis die Kinder sicher schwimmen können, gelockert werden (gilt nicht für Seen bei kritischem Wetter!)
    Bei der Tourplanung sollte berücksichtigt werden, daß der Vordermann sich oft dem Kind widmen muß, als "volle Maschine" also ausfällt. Auch wenn die Kinder schon ein Kinderpaddel haben, ist der Bewegungsraum stark eingeschränkt.
     


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